Stiftmühlen

So arbeiten Stiftmühlen

Stiftmühlen arbeiten mit dem Prinzip der Prallzerkleinerung. Dazu besitzen sie zwei Scheiben, die auf der gleichen Seite des Mahlbereichs angeordnet sind. Zumeist wird nur eine der Scheiben angetrieben, während die andere feststeht. Einige Modelle arbeiten aber auch mit einem Antrieb beider Scheiben. Zum Zerkleinern unterschiedlicher Materialien sind in den Scheiben verschiedene Arten von Stiften oder Bolzen fix oder auf austauschbaren Komponenten angebracht. Zum Betrieb wird Mahlgut in die Scheiben eingebracht, das die Scheiben zwischen sich dann mit Prall- und Schlagbeanspruchung zerkleinern. Dies wird durch die hohe Geschwindigkeit des Scheibenantriebs erreicht. Selbst noch die äußeren Stifte oder Stiftreihen bewegen sich hier mit mehr als 100 m/s. Dazu gibt es Mühlen mit Sieb oder sieblos arbeitende Modelle. Mit einem Sieb lässt sich der Mahlgrad leicht kontrollieren, weil nur ausreichend zerkleinertes Mahlgut das Sieb passieren kann. Sieblose Zerkleinerer bieten demgegenüber die Vorteile einer höheren Durchsatzleistung oder einer vereinfachten Reinigung.

Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Stiftmühlen

Stiftmühlen finden sich in einer ganzen Reihe von Industriebranchen, weil sie eine noch größere Zahl von Materialien leicht zerkleinern. Einzig sehr faserige, klebrige oder ölige Materialien scheiden hier für eine Zerkleinerung aus. Die Kaltvermahlung dieser Mühlen eignet sich optimal, wenn Eigenschaften oder Inhaltsstoffe des Mahlguts erhalten werden sollen. Dem kommt besonders für Lebensmittel und ihre Zutaten oder bei Produkten der Chemie-, Kosmetik- und Pharmaindustrie große Bedeutung zu. Weil beim Mahlprozess kontinuierlich Luft zugeführt wird, gibt es keine große thermische Einwirkung auf das Mahlgut wie bei anderen Mühlentypen. Der Luftstrom verhindert daneben ebenso die Agglomeration des Mahlguts. Alternativ lässt sich beispielsweise flüssiger Stickstoff für eine komplette Kaltvermahlung zäherer Materialien hinzufügen. Daneben zerkleinern diese Prozessmaschinen aber auch Kunststoffe, Mineralien oder feste Stoffe zur Weiterverarbeitung in Farben und Lacken. Sie benötigen dafür lediglich individuell geeignete Stifte oder Stiftscheiben. Stifte mit einer Riffelung und dadurch vergrößerter Kontaktoberfläche erhöhen die Effektivität dieser Mühlen dann noch einmal weiter.

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